20 Jahre Heimat- und Geschichtsverein - 80 Jahre Katholische Kirche St. Josef

Doppelausstellung im Haus Bühler

| Friedrich Eschwey

Zwei Ausstellungen im Haus Bühler dokumentieren die Entwicklung des Kurorts und die der Katholischen Kirchengemeinde. Jetzt wurden sie eröffnet.

Sorgte die Entdeckung des Heilklimas Ende des 19. Jahrhunderts für ein Aufblühen des Kurortes Schömberg, so war die wachsende Zahl der Katholiken unter den Kurgästen der Grund für den Bau der Katholischen Kirche St. Joseph vor 80 Jahren. „Eine Kooperation von Heimat- und Geschichtsverein (HGV) und Katholischer Kirchengemeinde ist ein Novum“, sagte der Vorsitzende des HGV Dieter Wiedenmann bei der Begrüßung. Unter den zahlreichen Besuchern Bürgermeisterin Bettina Mettler, ihr Vorgänger Gerhard Vogel und Dekanatsreferent Christoph Schmitt aus Calw.

Wie es damals war

Karl-Heinz Bertsch zeigt mit 270 ausgewählten Fotos die Umstrukturierung des Waldhufenbauerndorfes zum weltbekannten Lungenkurort. Gegliedert in 5 Jahrzehnte dokumentiert die Ausstellung bildhaft die bauliche Veränderung des Ortes von 1900 bis 1960. Das erste Jahrzehnt zeigt den Anfang eines umwerfenden Strukturwandels, das zweite Jahrzehnt die Entstehung der Sanatorien. Die dritte Dekade ist der Entstehung des „Neuen Dorfes“ gewidmet, die vierte der Entwicklung zum „Heilklimatischen Kurort“. Die letzte Phase dokumentiert die, das Ortsbild prägende Bebauung. „Ich weiß, dass ich Sie heute mit einer so großen Zahl von Bildern überfordere, deshalb sollten Sie die Ausstellung mehrmals besuchen, sie ist bis zum 4. Juli zu sehen“, sagte Karl-Heinz Bertsch. Damit auch künftige Besucher des Museums die Bilder sehen können, hat er zwei Alben erstellt, die in der Heimatstube dauerhaft aufgelegt werden. „Manche größere Gemeinde wäre froh ein solches Archiv an Bilddokumenten zu haben“, betonte der Ehrenvorsitzende des HGV. Mit Wehmut erinnerte er an alte Weggefährten, die mit ihm vor 20 Jahren den HGV gegründet haben.

Kirchenbau für katholische Kurgäste

„Als unsere Kirche vor 80 Jahren am Ortsrand gebaut wurde, da hatte sicherlich niemand erwartet, dass dieses Gebäude einmal mitten im Herzen Schömbergs stehen würde“, sagte Pfarrer Andreas Frosztega bei der Eröffnung der Ausstellung „80 Jahre Katholische Kirche St. Joseph“ im Kurmuseum. Er erinnerte an den Bad Wildbader Stadtpfarrer Robert Fischer, den Gründungsvater der Kirche, die nach den Plänen des bekannten Kirchenarchitekten Hans Herkommer aus Stuttgart gebaut wurde. Sie hat mehrere Renovierungen erfahren, die größte unter dem langjährigen Gemeindepfarrer Hans Hagenmaier in den 1970ziger Jahren. Zahlreiche Bilder, zum Teil zum ersten Mal öffentlich gezeigt, dokumentieren diese Veränderungen. Cornelia Lapeta hat sie zusammengetragen und die Ausstellung durch liturgische Geräte aus der Vergangenheit ergänzt. (Siehe auch Chronik)


Freuten sich über das große Interesse an der Ausstellungseröffnung: Dieter Wiedenmann (vorne), Karl-Heinz Bertsch, Cornelia Lapeta und Pfarrer Andreas Frosztega (von rechts).


Lauschten den Ausführungen von Pfarrer Andreas Frosztega (von links): Bürgermeisterin Bettina Mettler, Kurt Wannagat, Cornelia Lapeta und Renate Eschwey.


War schon vor 20 Jahren in der Ausstellung von Karl-Heinz Bertsch: Gustav Bäuerle, einer der ältesten Bürger Schömbergs.


Chronik vor St. Joseph

      1. Grundsteinlegung mit Generalvikar Dr. Max Kortmann, Rottenburg.

      1. Weihe von Kirche und Altar durch Weihbischof Dr. Franz Joseph Fischer, Rottenburg.

  1. Weihe von drei Glocken (Martinus, Maria, Joseph)

  1. Abtransport der Glocken Martinus und Maria für die Rüstungsindustrie

1957 Guss und Weihe der neuen Glocken Martinus und Maria

1963- 1965 Grundlegende Veränderungen Im Inneren entsprechend der Liturgiereform (Vaticanum II), Verlegung des Altars und Abriss von Kanzel und Kommunionbank

1978-1980 Große Innenrenovierung mit Altar, Ambo und Tabernakelstein von der Pforzheimer Künstlerin Gisela Bär

1987-1988 Bau des Gemeindehauses

2000 Innenrenovierung, Erneuerung von Heizungs- und Beschallungstechnik; neuer Anstrich